Einsatzübung technische Hilfeleistung - Verkehrsunfall

Einsatzübung technische Hilfeleistung - Verkehrsunfall Ortsfeuerwehr Seelze

Am Abend des 21.02.2025 fand eine Einsatzübung zum Thema technische Hilfeleistung statt, welche den ersten TH-Ausbildungsblock im Jahr 2025 abgeschlossen hat.

Um kurz nach 19.00 Uhr wurde der Rüstzug der Ortsfeuerwehr Seelze mit dem Einsatzstichwort „hm1- eingeklemmte Person (klein)“ in die Mühlenstraße in Seelze alarmiert. Ziel dieser Einsatzübung war die patientengerechte Rettung von verunfallten Personen und das Ausleuchten von Einsatzstellen.

Den Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Seelze bot sich folgendes Bild am Einsatzort:

Ein stark deformierter PKW lag auf der Fahrerseite, der Fahrzeugführer des verunfallten Fahrzeugs (eine Puppe) war beckenabwärts in dem Fahrzeug eingeklemmt. Etwas weiter vom verunfallten Fahrzeug entfernt, konnte ein Fahrrad mit Unfallspuren samt einer verletzten Person ausfindig gemacht werden.

Nach dem Erkunden der Einsatzstelle durch den ersteintreffenden Fahrzeugführer, wurde die Sicherung gegen fließenden Verkehr und technische Rettung vorbereitet. Dazu gehört unter anderem das Vorbereiten eines Ablageplatzes mit sämtlichen Einsatzmitteln zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, der Aufbau eines dreiteiligen Löschangriffs (Wasser, Pulver, Schaum), um den Brandschutz am verunfallten Fahrzeug sicherzustellen, sowie das Ausleuchten der Einsatzstelle. Parallel dazu erfolgte die Betreuung und Versorgung der verletzten Personen am Unfallort bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und das Absuchen der Umgebung nach weiteren verletzten Personen, welche sich möglicherweise nicht unmittelbar an der Unfallstelle befinden. Mithilfe eines Copters (Drohne), wurde die Personensuche aus der Luft durchgeführt.

Nach dem Sichern und Stabilisieren des Unfallfahrzeugs mithilfe eines Abstützungssystems, Rüstholz und Keilen, wurde die patientengerechte Rettung vorbereitet. Um den Einsatz eines inneren Retters, welcher sich beim Unfallopfer im Fahrzeug befindet und dieses während der Rettungsmaßnahmen betreut, zu ermöglichen, musste zuerst eine Zugangsöffnung geschaffen werden. Dazu wurde die Kofferraumklappe mithilfe des hydraulischen Rettungssatzes, bestehend aus Schere und Spreizer, entfernt. Somit konnte der innere Retter über den Kofferraum in die Fahrgastzelle vordringen und die Patientenbetreuung übernehmen.

Im weiteren Verlauf wurden die Vorbereitungen zum Entfernen des Fahrzeugdaches vorgenommen, um eine spätere, patientengerechte, achsengerechte Rettung zu ermöglichen.

Im Rahmen des sogenannten Glasmanagements, wurde die Frontscheibe mittels Glassäge herausgetrennt und die Seitenscheiben der Beifahrerseite nach dem Abkleben unter Hilfenahme des Federkörners entfernt.

Im weiteren Verlauf wurde mit der hydraulischen Schere die A-, B- und C-Säule (tragende Fahrzeugsäulen, die den Dachbereich mit dem Karosserieunterbau verbinden), auf der nach oben zeigenden Beifahrerseite durchtrennt, wodurch das Fahrzeugdach zum Fahrbahnboden hin abgeklappt werden konnte. In der nun geöffneten Fahrgastzelle, weiteren Arbeiten an der Lenksäule und dem Fahrersitz, konnte schließlich unter Vornahme des Spineboards die verunfallte Person aus ihrer misslichen Lage befreit werden, schonend auf dem Spineboard gelagert sowie gesichert werden und schließlich aus dem Unfallfahrzeug gerettet werden; Das Ziel der Einsatzübung war somit vollends erreicht!

Es folge anschließend eine Nachbesprechung der Einsatzübung, wo besonders die Themen Batteriemanagement an verunfallten Fahrzeugen und die Beschaffung und Benutzung von Rettungskarten erörtert wurden. Rettungskarten geben Einsatzkräften wichtige Hinweise darüber, wo sich bei Straßenfahrzeugen Batterien, Airbags, Gasdruckdämpfer und Tanks befinden, wo sich elektrische Leitungen bei Hybridfahrzeugen und E-Autos befinden und wo genau sich besondere Karosserie-Verstärkungen befinden.

Weitere Informationen

  • Von: Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | as
  • Datum: 12.03.2025
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