Nachwuchs der Feuerwehr drückt die Schulbank

Truppmannausbildung beginnt in Seelze

Thorsten Schob könnte eigentlich schon längst Feuerwehrmann sein. „Ich hatte mich einmal bei der Berufsfeuerwehr in Hannover beworben“, sagt der Gümmeraner. Daraus ist nichts geworden, doch jetzt, mit 41 Jahren, nimmt Schob einen neuen Anlauf. Er ist einer von 19 Teilnehmern der Truppmannausbildung in Seelze und lernt bis Anfang März den Umgang mit Leitern, Schläuchen und Seilen. Auch Marina Schmidt aus Lathwehren saß am Dienstagabend im Chemiesaal des Georg-Büchner-Gymnasiums, wo der Lehrgang mit Funkbelehrung und Notfallseelsorge begann. Während Schob mit 41 Jahren als Quereinsteiger gilt, geht die 16-jährige Schülerin den üblichen Weg. Als Zehnjährige wurde sie Mitglied in der Jugendfeuerwehr, jetzt kann sie in den aktiven Dienst wechseln. „Ich habe Spaß daran“, sagte sie. Acht weitere Mitglieder aus den Jugendfeuerwehren der Stadt Seelze machen es wie Schmidt. Schob dagegen ist erst im vergangenen Sommer der Feuerwehr beigetreten – ein Zufall. „Ich bin in das Haus des Ortsbrandmeisters von Gümmer eingezogen“, berichtete er. Dieser habe ihm die Feuerwehr nähergebracht. Bald sei klar gewesen: Das passt, das ist ein guter Haufen, sagte Schob. Der Lehrplan für Schob, Schmidt und die anderen Anwärter ist voll und eng. Heute wird die Ausbildung fortgesetzt. Technische Hilfeleistung und Gefahren an der Einsatzstelle stehen auf dem Lehrplan. Fast jeden zweiten Tag müssen die künftigen Feuerwehrfrauen und -männer zu theoretischen oder praktischen Übungen anrücken. Höhenangst dürfen sie nicht haben, denn Abseilen und auf Leitern zu steigen gehört dazu. Aber das ist kein Problem für Schob: „Ich bin Dachdecker“, sagte er. Auch Schmidt hat eher andere Sorgen: „Das frühe Aufstehen“, sagte sie. Die Übungen an den Sonntagen beginnen nämlich schon um 8 Uhr.

Weitere Informationen

  • Quelle: Leine-Zeitung, 05.02.2009
  • Von: Ralf Heußinger
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