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Feuerwehr sichert Nachwuchs durch Truppmann-Ausbildung

Feuerwehr sichert Nachwuchs durch Truppmann-Ausbildung Ortsfeuerwehr Seelze

Teilnehmende seilen sich in Lohnde vom Turm des Feuerwehrhauses aus acht Metern Höhe ab

Schwindelnde Höhe, zeitweise Regen und eisige Temperaturen – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Teils der Truppmann-Ausbildung im Seelzer Ortsteil Lohnde haben sich am Wochenende den weiteren Aufgaben ihrer vierwöchigen Ausbildung gestellt. Außer der technischen Hilfeleistung, dem Umgang mit Kleinlöschgeräten und Nassübungen stand auch das Retten und Selbstretten auf dem Ausbildungsplan. Der Turm des Feuerwehrhauses in Lohndes Ortsmitte mit seinen acht Metern Höhe wurde für das Abseilen genutzt.

Fehlstunden sind während der Ausbildung nicht gestattet. Diese findet dienstags und donnerstags abends sowie sonnabends und sonntags halbtäglich statt. Die vier Teilnehmer, die am Wochenende aus Krankheitsgründen nicht dabei sein konnten, müssen diesen Teil der Ausbildung nachholen. Zu den 13 Anwesenden gehörte Dustin Kauke aus Kirchwehren. Mit seinem Alter von 16 Jahren war er der Jüngste.
In Kontakt mit der Feuerwehr kam Kauke bereits als Kleinkind. „Meine Mutter war Kinderfeuerwehrwartin und hat mich immer mitgenommen, später folgten Kinder- und Jugendfeuerwehr“, berichtete er. Ihm sei immer klar gewesen, dass er weitermachen wolle, allerdings sei die derzeitige Ausbildung neben der Schule auch sehr zeitintensiv. Vor der Herausforderung des Abseilens, so sagte er, habe er Bedenken gehabt. Aber wenn man es das erste Mal geschafft habe, mache es großen Spaß. Kauke freut sich auf seinen ersten Einsatz als Feuerwehrmann, an dem er nach der bestandenen Truppmann-Ausbildung teilnehmen darf. „Bis auf Atemschutzgeräte tragen darf ich alles machen“, sagte er.
Der Älteste unter den Teilnehmenden war Mike John mit 46 Jahren. Er kommt wie Kauke ebenfalls aus Kirchwehren. Vor zwei Jahren ist er dort zugezogen und kam durch seinen elfjährigen Sohn Felix in Kontakt mit der Feuerwehr. „Ich habe ihn oft hingebracht und wurde gefragt, ob ich nicht auch kommen möchte. Da musste ich nicht lange überlegen“, erzählte John. Dennoch sei die Ausbildung für ihn als Lastwagenfahrer etwas stressig und ließe ihm nach Feierabend nur eine kurze Verschnaufpause.
Das Abseilen am Sonnabend machte John überhaupt keine Probleme. „Man weiß ja, dass man gesichert ist“, sagte er. Mit Respekt denkt der 46-Jährige an zukünftige Einsätze, bei denen er eventuell einen Toten oder Schwerverletzten bergen muss. „Auf einen Brand wird man vorbereitet, aber darauf nicht, damit muss man dann klarkommen“, betonte er.
Ausbildungsleiter Sascha Kues lobte die Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Sie wollen alle etwas lernen, das merkt man“, sagte er. In der Ausbildung kämen Frauen und Männer aus allen Seelzer Ortsteilen und des Unternehmens Honeywell zusammen. Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl werde neben der Vermittlung der Lehrinhalten gefördert. Das sei für die gemeinsamen zukünftigen Einsätze, bei denen verschiedene Ortsfeuerwehren und auch die Honeywell-Werksfeuerwehr beteiligt seien, sehr wichtig. Die Truppmann-Ausbildung endete mit einer Abnahme des theoretischen und praktischen Wissens sowie mit einer Abschlussveranstaltung am Abend.

Weitere Informationen

  • Quelle: HAZ Seelze, 07.03.2023
  • Von: Heike Baake
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