Die Ortsfeuerwehr Seelze verabschiedet ihren langjährigen Ortsbrandmeister in den Ruhestand
Die Jahresversammlung der Ortsfeuerwehr Seelze ist am Sonnabend gut besucht gewesen. So zählten zu den Gästen nicht nur der zweite stellvertretende Bürgermeister Heinrich Oelfke, Ortsbürgermeister Walter Mill, Stadtbrandmeister Jürgen Rosummek und Kommissariatsleiter Thomas Wahrendorff. Auch Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing, Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt sowie zahlreiche Vertreter benachbarter Ortsfeuerwehren, des THW, DRK, der Deutschen Bahn und Bundeswehr waren gekommen. Grund war weniger die Tagesordnung, die auf das Nötigste beschränkt wurde, als vielmehr die Verabschiedung des langjährigen Ortsbrandmeisters Alfred Blume. Es gab viel Lob, unter anderem vom Vorsitzenden Thomas Meyer der Gemeinschaft für Handel und Gewerbe in Seelze (HGS), der die gute Zusammenarbeit mit Blume und dessen Zuverlässigkeit betonte.
In einer Show wurde Jahr für Jahr abgearbeitet. Die Gäste erfuhren, dass Blumes Spitzname „Atti“ schon aus seiner Kindheit stammt – einfach, weil seine Spielkameraden seinen Vornamen Alfred nicht aussprechen konnten. Blumes Vorgänger Hans Strowig, der Vater seines Nachfolgers Carsten Strowig, berichtete von der anfänglichen Skepsis gegenüber der damaligen „Hippie-Löschgruppe“, die von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung gewechselt war. Die Gruppe, zu der auch Blume gehörte, fiel insbesondere wegen ihrer langen Haare auf. Der Höhepunkt aber kam zum Schluss: Pünktlich um 22 Uhr erhellte ein professionelles Feuerwerk den Seelzer Nachthimmel – ein Geschenk der Familie für den scheidenden Ortsbrandmeister.
In Blumes 32-jähriger Amtszeit musste nicht nur die Drehleiter ausgewechselt werden. Auch zwei Stellvertreter hörten auf. „Der dritte aber ist geblieben und wird dich in die Rente schieben“, sagte der amtierende stellvertretende Ortsbrandmeister Michael Lorenz.
Feuerwehr-Urgestein Alfred Grages, der zuletzt Brandabschnittsleiter war, erinnerte an die Anschaffung der ersten Drehleiter, bei der gleich drei Modelle vor Ort getestet wurden und dummerweise die ausgewählte auch die teuerste war. Inklusive Umbau des Feuerwehrhauses wurden damals rund eine Million Mark investiert. Blume sei auch als Stadtbrandmeister im Gespräch gewesen, habe aber lieber Leiter der Schwerpunktfeuerwehr im Ortsteil Seelze bleiben wollen.
Ungefährlich war es all die Jahre nicht. Es gab Großbrände und Gefahrgutunfälle auf dem Rangierbahnhof. Zuletzt hatte 2014 eine Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Ortsbürgermeister Walter Mill unkte allerdings, dass Blume die Sache geplant hatte, um sich unersetzlich zu machen.